Imkern mit der Stockwaage
Bienenvolk auf der Stockwaage
Eine Bienenstockwaage liefert interessante Informationen und kann dem Imker viele Entscheidungen erleichtern. Nicht nur in Zeiten der Honigtracht sollte das Gewicht eines Bienenvolkes genau beobachtet werden, sondern besonders jetzt im Frühjahr. Die Bienen haben jetzt mit der Aufzucht von Jungbienen begonnen und benötigen in zweierlei Hinsicht wesentlich mehr Futter als im Winter. Zum Einen benötigen sie jetzt eine Brutnesttemperatur von +35 °C und zum Anderen werden die Futterreserven für die Jungbienen benötigt.
Während der Futterbedarf in den Wintermonaten bei ca. 2 kg Futter monatlich beträgt, benötigen sie im April und Mai schon an die 10 kg Futter. Die Frühtracht setzt in unseren Breitengraden aber meist erst zur Obst- und Löwenzahnblüte (Mitte bis Ende April) ein. Bis dahin benötigen die Bienen mehr Futter als sie finden können. Die Stockwaage liefert dafür verlässliche Zahlen über den Bedarf und die Reserven an Futter, ohne dass das Bienenvolk ständig geöffnet und gestört werden muss.
Meine Bienenwaage von 4Bees.at verfügt zusätzlich noch über einer oder zwei Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsensoren. Dadurch bin ich immer über die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit innerhalb und außerhalb des Bienenvolkes informiert. Im Frühjahr sind + 10 °C die magische Grenze dass die Bienen den Bienenstock verlassen können. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 100% kann ich darauf schließen, dass es am Bienenstand gerade regnet. Damit kann ich mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen ob die Bienen fliegen können und wie viele Stunden sie am Tag Nektar und Pollen sammeln können.
Da die Stockwaage jede Stunde die Messwerte übermittelt kann ich auch anhand des Gewichtsverlustes im Laufe des Tages auf die Flugtätigkeit schließen und kann sogar sehr genau ablesen über wie viele Flugbienen ein Bienenvolk verfügt. Die Menge der Flugbienen ist natürlich Ausschlaggebend über das Sammelpotential bei einer einsetzenden Tracht eines Bienenvolkes,
Zu guter letzt informiert mich die Bienenstockwaage dann noch über die Intensität und die Dauer der Honigtracht. Dadurch kann ich schon anhand der Zunahme eine Erweiterung und einen Termin zum Honig schleudern recht genau planen. Auch das frühzeitige Erkennen des Trachtendes ist bei meiner Betriebsweise sehr hilfreich.
Sobald die Frühjahrstracht (etwa Mitte Mai) zu Ende ist beginne ich mit der ersten Phase der Varroabehandlung. Dabei werden den Bienenvölker alle Brutwaben entnommen und damit Brutableger gebildet. Der Großteil der Varroamilben werden damit dem Bienenvolk entnommen. Die Brutableger ziehen selber Königinnen und sind bis diese in Eilage geht ebenfalls brutfrei und können mit Oxalsäure gegen die Varroamilben behandelt werden. Damit wird die Vermehrung der Varroa extrem stark eingedämmt. Die Bienenvölker können bei einer späteren Tracht ( bei uns im Bregenzerwald ist das die Waldtracht) können die Bienenvölker wieder vereint werden. Bleibt die Tracht aus, werden die Ableger bis in den Herbst soweit gefuttert und erweitert bis sie den Winter gut überstehen können.