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Die Arbeiten des Imkers im Frühjahr

Mit dem Blühen der Schneeglöckchen beginnt die Arbeit des Imkers

Beschriftung

  • Mittelwände pressen und einlöten

  • Windeln kontrollieren und reinigen

  • Bodenbretter reinigen

  • Tote Bienenvölker abräumen

  • Alte Waben einschmelzen und Rähmchen reinigen

  • Futterkontrolle

  • Einengen, Schiet setzen


 

Im Frühjahr kann der Imker die Arbeit bei den Bienen kaum noch erwarten. Mit den ersten Blüten beginnen die Bienen Pollen zu sammeln und auch der Imker möchte aktiv werden.

Die ersten Arbeiten am Bienenvolk müssen aber mit Bedacht und überlegt durchgeführt werden. Jede Störung verursacht in dieser Jahreszeit Stress im Bienenvolk. Die Temperaturen sind noch nicht so hoch und jedes Öffnen bringt den Wärmehaushalt durcheinander. Daher gilt der Grundsatz weniger ist mehr und lieber einmal nichts machen wie das falsche tun.

Dennoch gibt es für den Imker jetzt aber genug zu tun und er kann die Bienen in Ruhe lassen.


 

Beobachten und kontrollieren

Der Zustand eines Bienenvolkes kann sehr gut am Bienenflug beurteilt werden. Beginnen die Bienen mit den ersten Sonnenstrahlen und bei Temperaturen um 10 °C emsig zu fliegen, ist alles in Ordnung. Sammeln sie auch schon fleissig Pollen ist wahrscheinlich auch die Königin aktiv und legt Eier.

Damit die Volksstärke genauer beurteilt werden kann, werden die Böden und Windeln gereinigt und nach ein paar Tagen wieder kontrolliert. Jetzt ist sehr genau ersichtlich wie viele Waben besetzt sind und wo der Wabensitz ist.


 

Tote Bienenvölker erkennen und abräumen

Nicht jedes Bienenvolk überlebt den Winter. Die meisten Bienenvölker sind allerdings schon vor dem Winter tot oder durch die Varroamilbe so stark geschwächt, dass sie den Winter kaum überleben werden. Wichtig dabei ist es so früh wie möglich den Tot eines Bienenvolkes festzustellen und diese abzuräumen bevor andere Bienenvölker zu Räubern beginnen. Dies kann Krankheiten übertragen und zu einem Dominoeffekt am Bienenstand führen.

Durch das Räubern ist es oft schwierig nur am Bienenflug zu erkennen ob ein Bienenvolk tot ist. Im Zweifelsfall muss dann auch mal bei kälteren Temperaturen der Deckel angehoben werden.


 

Waben einschmelzen und Rähmchen reinigen

Im Frühjahr hat wahrscheinlich jeder Imker mit Platzproblemen zu kämpfen. Die Honigräume haben im Herbst schon den letzten Platz gefüllt und jetzt kommen noch alte Waben und Zargen von den toten Bienenvölker hinzu. Das einzige was Hilft ist ein gute Ordnung. Deshalb würde ich jedem Imker empfehlen die Waben sofort einzuschmelzen und neue Mittelwände pressen. An vielen Tagen bleiben die Temperaturen noch unter 10 °C und die Arbeiten können durchgeführt werden ohne dass eine einzige Biene vorbei kommt. Für das Einschmelzen der Waben empfehle ich ein Wachsschleuder. Diese ist schnell und effizient, lohnt sich aber oft erst bei grösseren Mengen von Waben. Von den Klein- und Hobbyimker ist ein gewöhnlicher Dampfwachsschmelzer meist ausreichend. Die Rähmchen werden anschliessend in einer Hygienewanne in Sodalauge gereinigt und mit einem Dampfreiniger abgespritzt.

 

Mittelwände pressen und einlöten

Das gewonnene Wachs kann dann gleich zum Mittelwände pressen verwendet werden. Nachdem die Rähmchen einige Tage getrocknet wurden können die Mittelwände eingelötet werden. Diese Arbeiten sind sehr Zeitintensiv und sollte erledigt sein, bevor die Bienenvölker beginnen zu wachsen. Die Erweiterung der Bienenvölker beginnt meist mit der Kirschblüte.



 


 

Futterkontrolle und Einengen

Sobald der letzte Schnee verschwunden ist und man in der Sonne schon mal nur ein T-Shirt trägt ist es an der Zeit ein Bienenvolk auch mal zu öffnen. Dabei wird das Bienenvolk seiner Volksstärke nach eingeengt und der Futtervorrat kontrolliert. Besonders bei starken Völkern auf einer Zarge ist bei starker Bruttätigkeit das Futter schnell aufgebraucht. Bei zu wenig Futter hänge ich gerne ein oder zwei Futterwaben dazu. Eine Fütterung mit Futterteig kann problematisch sein, denn für die Aufnahme und Verarbeitung des Futterteiges benötigen die Bienen Wasser und werden dazu genötigt bei sehr tiefen Temperaturen zu fliegen und kaltes Wasser zu holen.



 


 

Bis zur Löwenzahnblüte bzw. Frühjahrstracht sollten keine weiteren Arbeitsschritte am Bienenvolk notwendig sein. Dadurch ist eine ungestörte Entwicklung eines Bienenvolkes gewährleistet und die Bienen bereit für die erste Honigtracht.

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