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Rotbraun bepuderte Fichtenrindenlaus

Cinara pilicornis

Rotbraun bepuderte Fichtenrindenlaus - Cinara pilicornis

Die Rotbraun bepuderte Fichtenrindenlaus ist neben der günen Tannenhoniglaus (Cinara pectinatae) eine der wichtigsten Honigtaulieferanten im Alpenraum. Ihre Entwicklung und Verbreitung ist nicht von Ameisen abhängig. Im Gegensatz zur grünen Tannenhoniglaus bildet sie oft Kolonien und ist daher einfacher zu finden, vorausgesetzt man sucht zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Der richtige Zeitpunkt beginnt mit der Holunderblüte. Zu dieser Zeit entwickelt die Fichte ihre Maitriebe und die Cinara Pilcornis bereits die 2. Generation an Nachkommen, die zum Teil schon beflügelt sind. Die F1 und F2 der Rotbraun bepuderten Fichtenrindenlaus wandern jetzt auf die Maitriebe und zwar in aller Regel auf die äussersten Jungtriebe, die noch gekrümmt und saftig hellgrün sind. Am einfachsten findet man sie auf jungen Fichten am Waldrand, denn bei älteren Bäumen befinden sich diese Triebe in der Nähe der Baumkrone und können nicht erreicht werden. 

 

Eine F1 der Rotbraun bepuderten Fichtenrindenlaus mit ihren jungen Larven Abb. 1: Eine F1 der Rotbraun bepuderten Fichtenrindenlaus mit ihren jungen Larven

 

Die Fichtenrindenläuse bleiben solange auf den Maitrieben bis diese beginnen zu verholzen. Der Jungtrieb wird dann wesentlich dünkler und Mattgrün und ist gerade gestreckt. Die Geflügelten der F2- und F3-Generation verlassen die zum Teil überfüllten Geburtsbäume und besiedeln nach ihrem Migrationsflug neue Wirte.

Etwa 8 Tage nach dem Wirtswechsel haben die einzelnen Geflügelten so viele Larven von der F3- bzw. F4-Generation zur Welt gebracht, dass es eine Honigtautracht geben kann. Bei uns ist dies in der Regel von Mitte bis Ende Juni der Fall. Bei trockenem Wetter kann die Honigtracht auch noch lange nach dem Zusammenbruch der Population anhalten, denn der Honigtau bleibt auf den Nadeln liegen und kann von den Bienen besonders im Morgentau gesammelt werden. Erst wenn der Honigtau durch einen Starkregen herunter gewaschen wird ist die Waldtracht von der Rotbraun bepuderten Fichtenrindenlaus beendet. Dadurch entstand aber auch die falsche Schlussfolgerung, dass der Starkregen die Population der Cinara pilicornis vernichtet. Vielmehr ist aber das mangelnde Nahrungsangebot der Wirtsbäume nach dem verholzen der Triebe am Zusammenbruch schuld.

Der Honig den die Bienen aus dem Honigtau der Rotbraun bepuderten Fichtenrindenlaus gewinnen, ist sämig, kristallisiert langsam und hat eine braune Farbe mit einem Stich in Rötliche. Er unterscheidet sich damit vom Honig der grünen Tannenhoniglaus vor allem in der Farbe. Der Honig von der Weisstanne ist wesentlich dünkler. 

Die Voraussetzung für ein gutes Waldhonigjahr 2024 sind für die Rotbraun bepuderte Fichtenrindenlaus und die grüne Tannenhoniglaus besonders gut. Wie der Ertrag aber schlussendlich ausfallen wird, ist natürlich immer noch vom Wetter abhängig.

Bienenstand am Waldrand - Die Völker sind bereit für eine ergiebige Waldtracht. Abb.2: Bienenstand am Waldrand - Die Völker sind bereit für eine ergiebige Waldtracht.

 

 

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