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Der Mai ist der schönste Monat für jeden Bienenzüchter

Im Mai kann man praktisch nichts falsch machen.

Ablegerbildung im Mai - Völkervermehrung und Königininnenzucht

Für mich ist der Mai der schönste Monat im Bienenjahr. Alle Aufräumarbeiten sind bereits erledigt und die Entwicklung der Bienenvölker geht zügig voran. Es gibt wieder Platz im Bienenhaus, da die Honigräume schon aufgesetzt und alle alten Waben bereits eingeschmolzen wurden. Den Bienen kann jetzt durch widrige Wetterbedingungen nichts mehr passieren und selbst ein Königinnenverlust wird vom Bienenvolk selbstständig wieder ersetzt.

Dennoch ist aber gerade der Mai auch ein sehr wichtiger Monat für den Bienenzüchter, denn jetzt beginnt die Jungvolkbildung und die Königinnenzucht. Dabei ist es besonders wichtig den richtigen Zeitpunkt zu wählen. Bin ich zu früh dran werden wahrscheinlich nur minderwertige und/oder wenig Königinnen gezogen. Warte ich hingegen zu lange bekomme ich die Königinnen zu einem Zeitpunkt an dem den Jungvölker nicht mehr genügend Zeit für eine ausreichende Entwicklung haben. Ähnlich verhält es sich mit der Ablegerbildung. Werden die Völker zu früh geschröpft stoppe ich die Entwicklung der Wirtschaftsvölker. Warte ich zu lange hat das Bienenvolk die Jungvolkbildung wahrscheinlich schon selbst in die Hand genommen und ist abgeschwärmt. 

Der richtige Zeitpunkt für die Jungvolkbildung ist in aller Regel nach der Frühjahrstracht wenn die Obst- und Löwenzahnblüte vorbei ist. Jetzt sind die Bienenvölker gut im Saft und das Trachtende bringt die Bienen in Schwarmstimmung. Von einem starken Wirtschaftsvolk kann ich jetzt einen Ableger mit 1-2 Brutwaben und einer Futterwabe mit viel Pollen wegnehmen ohne dem Volk zu schaden. Wichtig dabei ist dass eine der Brutwaben eintägige Larven enthält die das Bienenvolk als Königinnen gross ziehen kann. Zu den 3 Waben gebe ich noch eine Lehrwabe mit etwas Wasser hinzu und stelle den Ableger meistens für 2 - 4 Tage in einen kühlen Keller. Der Boden muss dabei geöffnet sein damit die Bienen auf keinen Fall zu heiss bekommen und dann verbrausen. Dann stelle ich den Ableger mindestens 4 Kilometer vom Heimstand entfernt auf und warte ca. 3 - 4 Wochen bis ich die erste Kontrolle durchführe. Dann sollte die Königin in Eilage sein. 

Wenn ich zu diesem Zeitpunkt keine Eier finde muss ich genau Nachschau halten. Wenn ich das Gefühl habe es ist soweit alles in Ordnung aber die Königin ist noch nicht begattet gebe ich sicherheitshalber noch eine offene Brutwabe hinzu. Dann haben die Bienen die Möglichkeit eine neue Königin zu ziehen und es kommen zusätzlich viele Jungbienen nach bis die neue Königin in Eilage ist. 

Wenn offensichtlich keine Königin im Ableger ist, sind meist auch schon viele Bienen abgewandert und das Jungvolk ist stark geschwächt. Dann wird der Ableger aufgelöst und einem Ableger der in Eilage ist durch ein Zeitungspapier getrennt aufgesetzt. 

Ableger mit einer Königin die in Eilage ist, werden von nun an gefüttert und sobald die ersten Jungbienen schlüpfen mit Mittelwänden erweitert. Dabei bekommt der Ableger immer eine Mittelwand und ca. 2 Liter Zuckerwasser. Wenn die Mittelwand ausgebaut und bebrütet ist wiederhole ich das Ganze. 

Besondere Vorsicht ist bei der Fütterung eines Jungvolkes geboten. Allzu leicht kann es zu Räubereien kommen und das Jungvolk wird verhungern. Verschiedene Massnahmen können dies verhindern:

  • Ableger immer erst dann Füttern wenn die Königin in Eilage ist
  • Die Jungvölker an einem eigenen Standort ohne Wirtschaftsvölker aufstellen
  • Wenn Wirtschaftsvölker am selben Standort sind, besser mit Futtersirup oder Futterteig füttern
  • Das Flugloch soweit verengen, dass sich das Jungvolk verteidigen kann

 

Wenn ein Ableger mit 3 Waben im Mai gebildet wird sollte dieser Ende August 8 - 10 Waben voll besetzen und kommt mit der richtigen Varroabehandlung gut über den Winter und wird sich im kommenden Jahr zu einem prächtigen Volk entwickeln. 

 

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