Jedes Bienenvolk hat nur eine Königin. Die Königin ist sehr einfach durch ihre Größe (Länge: 20 - 25 mm; Gewicht: ca. 230 g) zu erkennen. Sie allein erreicht eine Lebensdauer von 2 - 5 Jahren und kann durch Ablage von befruchteten Eiern für den Fortbestand des Volkes sorgen.  Die Entwicklungszeit einer Königin beträgt 16 Tage (3 Tage Ei; 5 Tage Larve; 8 Tage Puppenzeit). Während dieser Zeit wird die Königin nur mit Weiselfuttersaft (Gele Royal) gefüttert.

Etwa 5 Tage nach dem Schlüpfen ist die Königin geschlechtsreif. Die Paarungen erfolgen außerhalb des Stockes, meist auf mehreren Paarungsflügen, in der Regel bei Temperaturen über 20 °C. Die Flugweite beträgt im Durchschnitt 2 km (bis zu 5 km). Die Königin kehrt - wenn sie es nicht unterwegs verliert - mit einem Begattungszeichen zurück.

Eine ausreichend begattete Königin geht schon einen Tag später in Eilage. Ihre Samenblase ist dann mit 4 - 7 Millionen Samenfäden gefüllt. Sie kann an einem Tag bis zu 2000 Eier legen. Wenn sie nach 4 -6 Wochen nicht begattet ist, legt sie unbefruchtete Eier, aus denen Drohnen hervorgehen.

Nach der Art ihrer Entstehung unterscheidet man dreierlei Königinnen: Schwarm-, Nachschaffungs- und Zuchtköniginnen. Alle drei Typen entwickeln sich aus befruchteten Eiern.

 

Die Eiablage

Der Eilegevorgang der Königin kann in zwei unterschiedliche Verhaltensphasen unterteilt werden:

  • Inspektion der Zelle
  • Eiablage

Zur Inspektion der Zelle stellt sich die Königin vor die geeignete Zelle und senkt den Kopf so, dass die Stirnseite parallel zur Wabenoberfläche steht. Mit den seitlich an den Kopf angelegten Schienengliedern der Vorderbeine zusammen streckt die Königin ihren Kopf in die Zelle hinein, bis ihr Rückenschild an den Zellenrand stößt. Nach der Erkundigung und Registrierung der leeren Zelle, welche im Mittel 3 Sekunden dauert, und Messen der Weite der Zellöffnung mit den Vorderbeinen, erfolgt entweder die Eiablage, oder die Königin sucht eine weitere Zelle oder sogar eine andere Wabe. Die Königin ist in der Lage, zwischen Arbeiterinnen- und Drohnenzelle zu unterscheiden und entsprechend ein besamtes bzw. unbesamtes Ei abzulegen.

Zur Eiablage schreitet die Königin wenige Schritte vor, krümmt das Ende des Hinterleibes nach vorn, bis sich dieses über der vorher inspizierten Zelle befindet. Anschließend führt die Königin ihren Hinterleib in die Zelle und klebt das zwischen letzter Bauchschuppe und Stachelapparat hervortretende Ei in aufrechter Stellung am Zellgrund fest. Der Eilegevorgang dauert im Mittel 25 Sekunden.