Futtersirup Pumpe
Die Zeit der Einfütterung ist für jeden Imker sehr anstrengend und körperlich belastend. Die Futtersirup Pumpe soll dass Füttern der Bienen wesentlich erleichtern.
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Beschreibung
Die Zeit der Einfütterung der Bienenvölker ist für mich als Bienenzüchter die anstrengenste Zeit im Bienenjahr. Es beginnt Mitte Juli mit dem Abschleudern der Bienenvölker und den Wintersitz vor zubereiten. Anschliessend müssen die Bienen sofort gefüttert werden damit sie mit der Aufzucht der Winterbienen beginnen können. Wenn jetzt zu wenig Futter vorhanden ist, werden zu wenig Winterbienen produziert und das Bienenvolk wird geschwächt in den Winter gehen. Nach der ersten Fütterung muss sofort mit der Varroabehandlung begonnen werden. Ich habe also nur etwa 2 Wochen Zeit alle Bienenvölker abzuschleudern, den Wintersitz vor zu bereiten, die Bienen mit mindestens 10 Liter Zuckerwasser zu füttern und die Varroabehandlung durchzuführen. Bei ca. 100 Bienenvölker ist das ganz schön viel Arbeit und mit dem Alter habe ich immer mehr mit körperlichen Wehwehchen zu kämpfen.
In meinem grossen Bienenhaus mit 34 Bienenvölker arbeite ich schon längere Zeit mit einem Edelstahl Futtertrog mit 200 Liter Fassungsvermögen zum Anrühren des Zuckerwassers und einer Pumpe zum Befüllen der Futterdeckel. Diese Fütterungsmethode ist sehr zeitsparend und bequem. Es ist also naheliegend eine mobile Fütterungsanlage für Futtersirup zu entwickeln. Dann erspare ich mir sogar das mühsame Anrühren vom Zuckerwasser.
Ich machte mir also schnell Gedanken wie ich so eine Anlage kostengünstig realisieren könnte. Mein erster Ansatz war eine ähnliche Pumpe einzusetzen wie ich für das Zuckerwasser verwende. Ich kaufte mir also eine Kreiselpumpe für ca. € 70.- und einen passenden 1 Zoll Schlauch dazu. Als ich dann die 1000 kg Futtersirup mit meinem Transporter holen konnte wollte ich diesen gleich in einen zweiten Container umpumpen. Es dauerte ca. 30 Sekunden bis die Pumpe in Rauch aufging und es war noch kein Tropfen im anderen Container. Ich benötigte also eine wesentlich stärkere Pumpe und vielleicht auch einen dickeren Schlauch mit 2 Zoll damit der zähflüssige Futtersirup besser durchläuft. Ich kann aber schon an dieser Stelle erwähnen, dass die schnellen Gedanken nicht immer die Besten sind. Nach ca. 1 Woche wurde die 2 KW Kreiselpumpe für € 500.- dann geliefert. Solange konnte ich meinen Transporter kaum benutzen da er immer noch mit 1000 kg Futtersirup beladen war. Und ich musste dann auch sehr schnell feststellen dass dies nicht die Lösung meines Problems war. Denn bevor die Pumpe ihre Arbeit aufnehmen konnte flog schon die Sicherung. Es blieb mir also nichts anderes übrig als die 1000 kg Futtersirup von Hand umzufüllen und mich etwas genauer mit der Pumpenmaterie zu beschäftigen.
Kreiselpumpe versus Impellerpumpe
Meine Internet-Recherche ergab dann, dass bei Flüssigkeiten mit hoher Viskosität meistens Membran- oder Impellerpumpen zum Einsatz kommen. Eine Impellerpumpe besteht aus einem Laufrad mit elastischen Flügel. Die flexiblen Laufräder sind unempfindlich gegen Feststoffanteile im Medium und können auch hochviskose Flüssigkeiten fördern.
Im folgenden Video seht ihr die Funktionsweise einer Impellerpumpe:
Bei einer Kreiselpumpe wird die Flüssigkeit durch die Zentrifugalkraft eines drehenden Laufrades befördert. Durch die Zunahme der Geschwindigkeit bzw. der Drehzahl erhöht sich der dynamische Druck in der Flüssigkeit sehr stark. Beim Verlassen des Laufrades trifft die Flüssigkeit auf die aufgestaute Flüssigkeit im Druckstutzen und wird hierdurch wieder abgebremst. Besonders bei hochviskosen Flüssigkeiten erfordert dies ein sehr hohes Drehmoment des Motors.
Den nächsten Versuch machte ich daher mit einer Impellerpumpe ohne Antrieb.
Schrittmotor mit Drehzahlregelung
Als Antrieb entschied ich mich aus folgenden Überlegungen heraus für einen Schrittmotor. Der wichtigste Punkt ist sicherlich die einfache Umsetzung einer Drehzahlregelung. Die Drehzahl eines Drehstrommotor lässt sich nur über einen Frequenzwandler regeln. Diese sind recht teuer und gross. Für die Drehzahlregelung eines Schrittmotors wird ein Pulsweitenmodulation-Modul, kurz PWM-Modul für ca. €10.- verwendet. Der einzige Nachteil dabei ist, dass dafür eine eigene Spannungsversorgung notwendig ist. Es wird daher ein weiteres Netzteil benötigt.
Ein weiterer Vorteil des Schrittmotors ist, dass er mit einer geringeren Spannung betrieben werden kann und eine Powerstation genügend Leistung bringt, um ihn zu betreiben. Es kann daher auf ein lautes und schweres Stromaggregat verzichtet werden. Der mobile Einsatz der Futtersirup Pumpe ist daher wesentlich einfacher realisierbar.